Die Lage direkt am Mittelmeer macht diese Doppelstadt zu etwas besonderen. Während Jaffa auf 2000 Jahre Geschichte zurückbliegt, ist Tel Aviv gerade mal 100 Jahre alt. Und vieles aus den Anfangsjahren verschwindet schon, die Hochhäuser werden weiter an der Küste entlangwandern, zu lukrativ sind die Grundstücke am Meer, um sie nur 2-, 3-stöckig zu bebauen. Durch den Bauboom und die ganzen Hochhäuser und Einkaufszentren wirkt Tel Aviv deshalb auf den ersten Blick reich, wären da nicht die vielen Obdachlosen und Bettler in den Straßen auf der Suche nach einem Almosen. Die Serie Tel Aviv und Jaffa umfasst 114 Aufnahmen, darunter ein 360° Panorama, mehrere Teilpanoramen und HDR-Aufnahmen. Desweiteren gibt es einige Nachtaufnahmen.
Im Mai 2011 war ich während meiner Nahostreise auch in Masada. Neben meinen anschließenden Besuch in Petra in Jordanien war das sicher einer meiner fotografischen Highlights auf dieser Reise. Um 4 Uhr aufstehen, dann der 45 minütige Aufstieg zum Plateau, dann der Sonnenaufgang über den Bergen auf jordanischer Seite und dem Toten Meer, dann der Blick aus 400 Höhe auf die umliegenden Berge und die fazinierende Wüstenlandschaft einschließlich des Toten Meeres. Ich wäre gerne nach dem Besuch des Plateaus noch gerne ein wenig in den umliegenden Bergen gewandert, aber schon im Mai war es ab 11 Uhr draußen unerträglich heiß. Entstanden sind insgesamt 75 Bilder, einige davon HDR-Aufnahmen, sowie eine ganze Reihe von (Teil-)Panoramen.
Hier ein paar Kurzinfos zu Masada:
Die ehemalige jüdische Bergfesteng Masada befindet sich in Israel am Südwestende des Toten Meeres und gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie liegt 400 Meter über dem Niveau des Toten Meeres, die Seiten des Berges fallen steil ab, und die Festung war nur über 3 leicht zu verteidigende Saumpfade zu erreichen. Das Gipfelplateau ist überwiegend flach und misst circa 300 x 600 Meter.
Erbaut wurde sie von Herodes in den Jahren 40 bis 30 v. Chr. Innerhalb der Festungsmauern befanden sich der Palast des Herodes einschließlich Schwimmbecken und Badehaus an der Nordseite, sowie desweiteren Wohnunterkünfte, Lagerhäuser, Pferdeställe, Kommandantur. Zu der Anlage gehörten auch Dämme und ein System von Zisternen, mit denen große Mengen von Regenwasser gespeichert werden konnte. Zusammen mit den großen Lebensmittelvorräten sollten so auch einer längeren Belagerung standgehalten werden können.Im jüdischen Krieg gegen die römische Besatzung ab 66 n Chr. wurde die Festung von jüdische Aufständischen erobert. Sie errichteten dann zu den bestehenden Gebäuden eine Synagoge, eine Mikwe (ein rituelles Tauchbad), eine Bäckerei und diverse Wohnhöhlen. In Jahre 73 n. Chr begann die Belagerung der 973 jüdischen Aufständischen durch tausende römische Legionäre. Diese legten 8 befestigte Lager rund um die Festung an. Die Ruinen der Befestigungen sind noch heute zu sehen. Dann ließen die Römer sich von Sklaven eine Rampe aufschütten um die Befestigungsmauern zu erreichen. Als klar war die Festung fällt, begingen die Bewohner kollektiven Selbstmord. Lieber den selbstgewählten Tod als Sklave.
Später waren die Ruinen der Festung verlassen, erst im 5. und 6. Jhrd. siedelten einige byzantinischen Mönche auf dem Berg. Sie errichteten auch eine Kirche, die zu den ältesten erhaltenen Kirchen in der Region zählt.
Dann wurde Masada erst wieder 1838 wiederentdeckt. Verschiedene archäologische Ausgrabungen fanden ab dem Jahre 1955 statt.
Der Mythos von Masada spielte für die Zionistische Bewegung als Symbol des jüdische Freiheitswillen eine große Rolle. Nach der Gründung des Staates Israel fanden ab den 60er Jahren bis in die 90er Jahre Vereidigungen der israelischen Streitkräfte auf der Bergfestung statt. Der Schwur „Masada darf nie wieder fallen“, spielt für die israelische Identität eine große Rolle. Mittlerweile ist die Armee davon abgekommen weitere Vereidigungen hier abzuhalten, die Nähe zu den militanten Aufständischen und deren kollektiven Selbstmord ist vielleicht politisch nicht mehr erwünscht.
Es gibt im Sommer eine Open Air Opernbühne mit mehreren tausend Plätzen am Fuß des Berges. Gespielt wurde bisher Nabucco von Giuseppe Verdi, ab diesen Jahr (2011) soll es die Oper Aida von Verdi dort geben. Es gibt an der Ostseite des Berges ein Besucherzentrum mit Seilbahnstation zum Plateau, und eine luxuriöse Jugendherberge mit Schwimmingpool. An der Westseite gibt es ein kleineres Besucherzentrum, die Westseite ist über die Straße nur von Arad aus zu erreichen.
Haifa ist die drittgrößte Stadt Israels mit circa 250.000 Einwohnern und ein bedeutender Industriestandort und gilt als Arbeiterstadt. Es heißt: In Jerusalem betet man, in Tel Aviv feiert man, in Haifa arbeitet man. Für die Bahai, eine religiöse Gemeinschaft aus dem persischen Raum, ist Haifa ein Heiliger Ort, liegen doch dort die sterblichen Überreste von Abdul-Bahas, dem ältesten Sohn des Religionsstifters Baha’u’llah, im Schrein des Bab, aufgebahrt. Der Schrein liegt in den Gärten der Bahia, und gilt als Wahrzeichen von Haifa. Die Gartenanlage erstreckt sich über einen Kilometer am Hang des Berges Karmel. Haifa hat mich sehr an Genua erinnert, zum einen eine Hafenstadt und zum anderen sehr bestimmt durch seine Topografie, ist das Stadtbild doch durch seine Hügellandschaft sehr geprägt. In Haifa existiert auch Israels einzige U-Bahn, die Karmelit, eigentlich eine Seilbahn auf Schienen ähnlich der MiniMetro in Perugia, Italien. Vielleicht liegt es daran, das Haifa eine Hafenstadt ist, in der das Fremde ganz normal sind, das Haifa als einer der wenigen Orte in Israel gilt, in der Juden und Araber relativ friedlich miteinander leben. Trotzdem gab es während der zweiten Intifada auch in Haifa drei Selbstmordanschläge, einer davon auf das "Maxim", ein Restaurant mit jüdischen und christlich-arabischen Eigentümern.
Während meiner Nahostreise 2011 war ich auch einige Tage in Jerusalem. In Jerusalem prallen viele verschiedenen Ebenen des Nahostkonflikts aufeinander und manifestieren sich in zum in Stein. Jerusalem ist Hauptstadt des Staates Israel. Und auch die Palestinenser beanspruchen Jerusalem als ihre zukünftige Hauptstadt. Jerusalem ist für Christen, Moslem und Juden heilig und übersät mit heiligen Stätten und Orten. Und zum Teil sind diese Orte auch umkämpft, weil mehrfach beansprucht. Der Tempelberg mit dem Felsendom ist Moslems ein heiliger Ort, für die Juden lag vorher an dieser Stelle dort bis zu seiner Zerstörung durch die Römer und den Beginn des Exils für die Juden der zweite Tempel. Die Klagemauer, Teil der jetzigen westlichen Umfassungsmauer des Tempelbergs und wahrscheinlich auch schon zu Zeiten des zweiten Tempels vorhanden, trat im Laufe der Jahrhunderte anstelle des zweiten Tempels und ist heute der heiligste Ort für Juden. Von 1948 bis zur Eroberung Ost-Jerusalem durch die Israelis 1967 war Juden der Zugang nicht möglich, da die Altstadt Jerusalem von den Jordaniern kontrolliert wurde. Israel beansprucht heute ganz Jerusalem als Hauptstadt für sich, was einen möglichen Friedensschluß mit den Palestinensern ziemlich aussichtslos macht. Und dann ist Jerusalem unter den drei großen Städten Haifa, Tel Aviv und Jerusalem, die Stadt in Israel in der die orthodoxen Juden am stärksten präsent sind und ihr Welt- und Frauenbild auch gegenüberr sakulären Israelis am heftigen durchzusetzen versuchen. Nur als Beispiel, in öffentlichen Bussen in Jerusalem müssen Frauen hinten sitzen, die Versuche des Durchsetzen eines Beninn- und Dress-Kodex beschränken sich nicht mehr nur auf die "orthodoxen" Wohnviertel. Es gibt Bilder zu sehen aus der Altstadt von Jerusalem mit der Klagemauer, der Grabeskirche, dem Tempelberg mit der Al-Aqsa Moschee und dem Felsendom, dem Ölberg, ein weiterer von den Christen, den Moslems und den Juden gleichermaßen beanspruchter heiliger Ort, es gibt zum auch Nachtaufnahmen der Orte, dann Bilder aus der Jaffa Street und der Gedenkstätte Vad Vashem, für die über 6 Millionen von den Nazis ermordeten europäischen Juden und die 5000 jüdischen Gemeinden , die von den Nazis ausgelöscht wurden. Bilder aus Mea She´arim, einem jüdisch orthodoxen Viertel in West-Jerusalem. Die Serie Jerusalem umfasst 160 Aufnahmen, darunter auch einige HDR-Aufnahmen und Teilpanoramen.